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1. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 80

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
80 Die Zeit der zunehmenden Auflösung des Reichs 1273—1519. Hafenstraße noch heute den Namen deutsche Brücke trägt, in London, wo sich die deutschen Kaufleute im Stahlhof zusammenfanden, ihre Speicher und Kontore hatten und sich selbst Recht sprachen. Damals lag der gesamte Großhandel von der Newa bis zur Themse und Schelde in deutschen Händen. Niedergang Es ist begreiflich, daß sich die nordischen Völker gegen eine solche Macht er 1 ' der Hanse auflehnten und sie von sich abzuschütteln suchten. Aber erst seit dem Ende des Mittelalters nahm die Bedeutung des Bundes ab. Damals begannen die nordischen Staaten, vor allen England, innerlich zu erstarken. Für den Bestand der Hanse war ferner der Umstand schädlich, daß eine Reihe von Städten, so z. B. Berlin-Kölln, von ihren Landesherren gezwungen wurden, aus dem Bunde auszutreteu. Dazu kam, daß ihr der starke Schutz des deutschen Königs fehlte; denn die Könige jener Zeit waren entweder zu ohnmächtig oder zu sehr mit ihren eigenen Interessen beschäftigt, als daß sie für das Gedeihen des deutschen Handels Sinn gehabt hätten. So ist es gekommen, daß die Hanse, obwohl sie noch lange fortbestand, immer machtloser wurde. Selbst der Ostseehandel kam in späteren Jahrhunderten in die Hände der Holländer und Engländer; noch viel weniger konnten die deutschen Kaufleute daran denken, sich an dem Handel nach Amerika und Indien zu beteiligen, wo andere Völker damals Kolonien gründeten und reichen Gewinn ernteten. § 83. Der Staat des deutschen Ritterordens. Zu einer Zeit, wo im übrigen der Ritterstand im Verfall begriffen war, hat der deutsche Ritterorden einen Staat aufgerichtet, der ein Jahrhundert hindurch fest und geschlossen, reich und mächtig dastand; es gelang ihm ein großes Gebiet an der Ostsee für das Deutschtum und das Christentum zu gewinnen, ein Gebiet, das später eins der Kernlande für die norddeutsche Großmacht Preußen werden sollte. Eroberung Unter Kaiser Friedrich Ii. hatte der Hochmeister Hermann von Preußen^. hon einem polnischen Herzog eingeladen, die ersten Deutschritter zum Kampfe mit den Preußen ausgesandt. Diese lagen mit ihren Gren>-nachbarn in fortwährendem Kriege; sie waren Heiden, die ihre Götter in heiligen Hainen verehrten und ihnen Bernsteinfeuer anzündeten. Nun entstanden Ordensburgen im Preußenlande. Nach etwa fünfzigjährigen Kämpfen war die Eroberung Preußens vollendet, die Urbewohner waren unterworfen und hörig gemacht. Der Sitz des Hochmeisters wurde die Blütezeit Marienburg, die heute mit ihren hohen Backsteinmauern und säulen-Ordens. getragenen Hallen wieder ausgebaut worden ist. Deutsche Städte entstanden

2. Deutsche Geschichte - S. 295

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die französische Revolution. 295 1789 1790—1792 1792 — 1806 1792 1786 —1888 Vi. Das Zeitalter -er Zerstörung des alten Keichs und der Entstehung des neuen deutschen Kaisertums. 1789 —1815 1. Die Zeit der französischen Revolution und der napoleonischen Weltherrschaft. 1789—1799 I. Die französische Revolution. 1786 —1797 Friedrich Wilhelm Ii. Erwerbung von Ans- bach und Bayreuth. Berufung der Generalstände durch Ludwig Xvi. Die konstituierende Versammlung; der Bastillesturm. Fluchtversuch des Königs. Die legislative Versammlung. Kaiser Leopold Ii. Kaiser Franz Ii. Die Campagne in Frankreich; Herzog Karl Wilhelm Ferdinand von Braunschweig. Eroberung der Niederlande und Einnahme von Mainz durch die Franzosen. Erstürmung der Tuilerien durch den Pöbel; Sturz des Königtums. 1792 — 1795 Der Konvent. Hinrichtung des Königs. Jakobinische Schreckensherrschaft. Aufstände in Lyon, Toulon und der Vendöe. Diktatur und Sturz Robespierres. Das Direktorium. 1793 Zweite Teilung Polens; Erwerbung Südpreußens. Aufstand Kosciuzkos; Sumorow. 1795 Dritte Teilung Polens; Erwerbung Neuostpreußens. 1793 —1797 Der erste Koalitionskrieg (Österreich, Preußen, England, Spanien, Sardinien). 1795 Friede von Basel; Rücktritt Preußens und Spaniens vom Kriege. 1796 Siegeszug Bonapartes in Italien. 1797 Friede von Eamposormio. Abtretung des linken Rheinufers. Gründung der cisalpinischen Republik. 1798 —1799 Napoleons Feldzug nach Ägypten und Syrien. Vernichtung seiner Flotte durch Nelson bei Abukir. 1799 is. Brum. Napoleons Staatsstreich.

3. Die Zeit der Umwälzungen - S. 11

1909 - Leipzig : Hirt
105. Deutschland und Frankreich 17911795. 11 5. Der erste Koalitionskrieg (17931797) bis zum Frieden zu Basel (1795) und das Ende Polens. Seit der ersten Teilung Polens arbeiteten einflureiche Männer in diesem Lande an einer Verbesserung der Ber-fassung, und 1791 nahm der Reichstag unter dem Eindruck der Vorgnge in Frankreich eine solche an, wonach unter anderem der dritte Stand in den Reichstag aufgenommen werden sollte. Als nun 1792 die beiden deutschen Gromchte im Kriege gegen Frankreich beschftigt waren, hielt die russische Kaiserin Katharina Ii. die Zeit fr gnstig, Polen dem russischen Staate einzuverleiben. Sie verstand es, Unruhen in Polen zu erregen, indem sie einen Teil des Adels zum Widerstande gegen die neue Verfassung gewann, und lie zur Wiederherstellung der Ordnung" das Land besetzen. Jedoch auch Preußen schickte ein Heer, und nun einigten sich beide Mchte, ohne sterreich hinzuzuziehen, zur zweiten Teilung Polens, Januar 1793. 1793. Nach der Hinrichtung Ludwigs Xvi. schlssen England, Preußen und sterreich (und einige kleinere Staaten) eine Koalition gegen die Franzsische Republik. Der Krieg wurde aus verschiedenen Schaupltzen gefhrt. Zur See behauptete die berlegene englische Flotte den Sieg; die Franzosen verloren ihre meisten Kolonien in Ost- und in Westindien. Zwischen Preußen und Osterreich war das Einvernehmen getrbt durch die polnische Angelegenheit, und ihre Unternehmungen wurden dadurch gelhmt. Die sterreicher erlagen in Belgien den Heeren der sran-zsischen Republik, nachdem Carnot, Mitglied des Wohlfahrtsausschusses, die Nationalverteidigung in die Hand genommen und ein allgemeines Auf-gebot erlassen hatte. Die Preußen vertrieben die Franzosen ans Mainz und kmpften siegreich gegen sie bei Kaiserslautern. 1794 emprten sich die Polen gegen die russische Besatzung, wurden 1794. aber von Preußen und Russen besiegt. Auch sterreich schickte ein Heer, um nicht wieder leer auszugehen. 1795 teilten die drei Mchte den Rest 1795. des Landes, nachdem sich sterreich und Rußland zum Nachteil Preuens darber verstndigt hatten. Was bekam Preußen bei der zweiten und dritten Teilung (Karte Nr. 13)? Wegen der selbstschtigen und unfreundlichen Haltung der beiden Nachbarmchte und wegen der Erschpfung des Staatsschatzes trennte sich König Friedrich Wilhelm von der Koalition und schlo mit Frankreich den Baseler Frieden, in dem er seine linksrheinischen Besitzungen gegen spter festzusetzende Entschdigung und gegen die Zusicherung der Neu-tralitt fr Norddeutschland an Frankreich berlie. Welche Folgen hatte die Hinrichtung Ludwigs Xvi. fr Frankreich und fr Europa? Welche inneren und ueren Umstnde wirkten zusammen zum Unter-gange Polens? Welchen Vorteil im Kriege hatte Frankreich von der Vernichtung Polens?

4. Deutsche Geschichte - S. 79

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die Zeit Wenzels (1378-1400) und Ruprechts (14001410). 79 Hafenstrae noch heute den Namen deutsche Brcke trgt, in London, wo sich die deutschen Kaufleute im Stahlhof zusarnrnensanden, ihre Speicher und Kontore hatten und sich selbst Recht sprachen. Damals lag der ge-samte Grohandel von der Newa bis zur Themse und Schelde in deutschen Hnden. Es ist begreiflich, da sich die nordischen Völker gegen eine solche Macht Jf|ra5 der Hanse auflehnten und sie von sich abzuschtteln suchten. Aber erst seit dem Ende des Mittelalters nahm die Bedeutung des Bundes ab. Damals begannen die nordischen Staaten, vor allen England, innerlich zu erstarken. Fr den Bestand der Hanse war ferner der Umstand schdlich, da eine Reihe von Stdten, so z. B. Berlin-Klln, von ihren Landes-Herren gezwungen wurden, aus dem Bunde auszutreten. Dazu kam, da ihr der starke Schutz des deutschen Knigs fehlte; denn die Könige jener Zeit waren entweder zu ohnmchtig oder zu sehr mit ihren eigenen Interessen beschftigt, als da sie fr das Gedeihen des deutschen Handels Sinn gehabt htten. So ist es gekommen, da die Hanse, obwohl sie noch lange fortbestand, immer machtloser wurde. Selbst der Ostsee-Handel kam in spteren Jahrhunderten in die Hnde der Hollnder und Englnder; noch viel weniger konnten die deutschen Kaufleute daran denken, sich an dem Handel nach Amerika und Indien zu beteiligen, wo andere Völker damals Kolonien grndeten und reichen Gewinn ernteten. 83. Der Staat des deutschen Ritterordens. Zu einer Zeit, wo im brigen der Ritterstand im Verfall begriffen war, hat der deutsche Ritterorden einen Staat aufgerichtet, der ein Jahrhundert hindurch fest und geschlossen, reich und mchtig dastand; es gelang ihm ein groes Gebiet an der Ostsee sr das Deutschtum und das Christentum zu gewinnen, ein Gebiet, das spter eins der Kernlande fr die norddeutsche Gromacht Preußen werden sollte. Unter Kaiser Friedrich Ii. hatte der Hochmeister Hermann von Eroberung S a l z a, von einem polnischen Herzog eingeladen, die ersten Deutschritter zum Kampfe mit den Preußen ausgesandt. Diese lagen mit ihren Grenz-nachbarn in fortwhrendem Kriege; sie waren Heiden, die ihre Götter in heiligen Hainen verehrten und ihnen Bernsteinfeuer anzndeten. Nun ent-standen Ordensburgen im Preuenlande. Nach etwa fnfzigjhrigen Kmpfen war die Eroberung Preuens vollendet, die Urbewohner waren unterworfen und hrig gemacht. Der Sitz des Hochmeisters wurde die Marienburg, die heute mit ihren hohen Backsteinmauern und sulen- srtwu getragenen Hallen wieder ausgebaut worden ist. Deutsche Städte entstanden Drb6efj *

5. Deutsche Geschichte - S. 295

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die franzsische Revolution. 295 1789 1790 1792 1792 1806 1792 1786 1888 Vi. Das Zeitalter der Zerstrung des aeu Keichs und der Entstehung des neuen deutschen Kaisertums. 1789 1815 1. Die Zeit der franzsischen Revolution und der napoleonischen Weltherrschaft. 1789 1799 I. Die franzsische Revolution. 1786_1797 Friedrich Wilhelm Ii. Erwerbung von Ans- Bach und Bayreuth. Berufung der Generalstnde durch Ludwig Xvi. Die konstituierende Versammlung; der Bastillesturm. Fluchtversuch des Knigs. Die legislative Versammlung. Kaiser Leopold Ii. Kaiser Franz Ii. Die Campagne in Frankreich; Herzog Karl Wilhelm Ferdinand von Braunschweig. Eroberung der Niederlande und Einnahme von Mainz durch die Franzosen. Erstrmung der Tuilerien durch den Pbel; Sturz des Knigtums. 1792 1795 Der Konvent. Hinrichtung des Knigs. Jakobinische Schreckensherrschaft. Aufstnde in Lyon, Toulon und der Vendie. Diktatur und Sturz Robespierres. Das Direktorium. 1793 Zweite Teilung Polens; Erwerbung Sdpreuens. Ausstand Kosciuzkos; Sumorow. 1795 Dritte Teilung Polens; Erwerbung Neuostpreuens. 1793 1797 Der er ste Koalitionskrieg (sterreich, Preußen, England, Spanien, Sardinien). 1795 Friede von Basel; Rcktritt Preuens und Spaniens vom Kriege. 1796 Siegeszug Bonapartes in Italien. 1797 Friede von Eamposormio. Abtretung des linken Rheinufers. Grndung der cisalpinischen Republik. 1798 1799 Napoleons Feldzug nach gypten und Syrien. Vernichtung seiner Flott? durch Nelson bei Abukir. 1799 i8. Brum. Napoleons Staats st reich.

6. Abriß der Weltgeschichte mit eingehender Berücksichtigung der Kultur- und Kunstgeschichte für höhere Mädchenschulen - S. 185

1891 - Leipzig : Voigtländer
185 und sein Bruder Karl wurde Kaiser (Karl Vi.) und Herr der fter-reichischen Lnder. Daher entzogen dem Kaiser seine Verbndeten, welche die Vereinigung der spanischen und sterreichischen Macht unter einem Haupte nicht wnschten, ihre Hilfe und schloffen mit Frank-reich den Utrechter Frieden 1713, in welchem Philipp V. als König von 1713 Spanien (samt den Kolonieen) anerkannt wurde, unter der Bedingung, da die spanische und franzsische Krone nie vereinigt werden drften. Seitdem herrs chte das Haus Bourboninspanien. England be-kam Gibraltar; Preußen erwarb Obergeldern und die allgemeine An-erkennung seiner Knigswrde. Daraufmachte auch der Kaiser mit den Franzosen Frieden zu Rastatt 1714 und erhielt in demselben die 1714 spanischen Niederlande (Belgien), Neapel, Mailand und Sardinien (das er bald an Savoyen gegen Sizilien vertauschte). Im Jahre 1714 starb die Knigin Anna von England, und es kam nun mit Georg I., dem Kurfrsten von Hannover, das Haus Hannover aufjden englischen Thron. 130. Der groe nordische Krieg. Peter der Groe. 1. Peter der Groge (bis 1700). Gleichzeitig (mit dem spanischen Erbsolge-krieg wurde auch im Norden ein groer Krieg gefhrt: von Schweden gegen Dne-mark, Polen und Rußland. Durch diesen Krieg trat eine neue Gromacht auf den europischen Schau-platz: Rutzland. Der Grnder dieser neuen Gromacht ist Peter der Grotze. Ru-land stand (seit 1613) unter der Herrschaft von Zaren aus dem Hause Romanow, die in Moskau residierten. Als Feodor Eh. (1682) starb, wurde sein zehnjhriger Halbbruder Peter zum Zaren ausgerufen. Whrend seiner,Minderjhrigkeit stand er unter der Leitung seiner Mutter; aber feine herrschschtige ltere Stiefschwester Sophie wute sich der Regentschaft zu bemchtigen und ging darauf aus, ihn ganz vom Throne zu verdrngen. Von ihr aufgewiegelt, erhoben die Strelitzen, dieleibgarde der Zaren, einen furchtbaren Aufstand gegen Peter: er floh Schutz suchend in eine Kirche. Dort fanden ihn die Emprer am Altare knieend, und schon wollte einer ihm das Messer ins Herz stoen, als ein anderer ausrief: Halt, Bruder! Nicht hier am Altare. Er wird uns ja doch nicht entrinnen." In diesem Augenblicke aber erschien Reiterei und trieb die Strelitzen auseinander: Peter war gerettet. Er zog sich nun mit seiner Mutter nach einem Dorfe bei Moskau zurck und lebte hier unter einem Schwarme junger Russen in ungebundener Frhlichkeit. Ein kenntnisreicher Genfer, mit Namen Lefort, der nach Moskau gekommen war, wute durch feine Erzhlungen von den Sitten und Einrichtungen der gebildeteren Völker ein begeistertes Interesse fr europische Kultur in dem jungen Zaren zu erwecken. Vor allem zog diesen das Militrwesen an. Er bildete daher aus seinen Spielgenossen eine kleine Soldatenschar und lie sie von Lefort nach auslndischer Weise einben und ausbilden. Diese Waffen- L

7. Abriß der Weltgeschichte mit eingehender Berücksichtigung der Kultur- und Kunstgeschichte für höhere Mädchenschulen - S. 233

1891 - Leipzig : Voigtländer
233 Besorgnis erregte der freiheitsfeindliche Sinn seines Bruders und Nach-folgers Karl X. (18241830), der von dem Umfange der Knigs-geroalt die berspannteste Vorstellung hatte. Man gedachte im Volke des Ausspruches Napoleons, da die Bourbonen nichts gelernt und nichts vergessen" htten, und das sich kundgebende Streben des Hofes, durch Begnstigung des alten Adels und der Geistlichkeit die Zustnde vor 1789 mehr und mehr wiederherzustellen, erregte im Volke eine zu-nehmende tiefe Verstimmung, die auch durch den neuesten Waffenerfolg des franzsischen Heeres, die Eroberung Algiers (Juli 1830), nicht beseitigt wurde. 2. Die Thronumwlzung. Vielmehr entstand wegen der ver-fassungswidrigen Erlasse (Ordonnanzen) des Ministers Polignac, welche die Wahlberechtigung fr die Volksvertretung verminderten und die Prefreiheit einschrnkten, am 27. Juli 1830 ein Aufstand des 1830 Volkes in Paris, das in dreitgigem blutigen Barrikadenkampfe die kniglichen Truppen besiegte. Aus dem Aufstande wurde eine Thron-umwlzung, die Julirevolutiou. Der König Karl X. nebst seiner Familie wurde vertrieben und sein Vetter, derherzogvonorleans, Ludwig Philipp (18301848), zum Könige der Franzosen erhoben (7. August). 3. Errichtung des Knigreichs Belgien. Infolge der Juli-revolntion brach im August 1830 ein Aufstand zu Brssel aus, der sich berbelgien verbreitete und die Trennung dieses katholischen Landes von dem protestantischen Holland bewirkte. Der Prinz Leopold von Sachsen-Koburg wurde 1831 zum Könige der Belgier er-whlt und behauptete sich gegen die anfangs siegreichen Hollnder durch den Beistand eines franzsischen Heeres. Der König von Holland wil-ligte erst 1838 in die Abtretung Belgiens. König Leopold I. von Belgien regierte weise und segensreich. 4. Aufstand der Polen. Die Polen, unzufrieden mit der Regierung ihres Statthalters, des russischen Grofrsten Konstantin, und angeregt durch Frank-reich6 Beispiel, emprten sich (November 1830) gegen die Herrschaft der Russen. Ein hartnckiger Kampf begann, in welchem die Polen Linientruppen wie Sensenmnner dem russischen General Diebi tsch tapferen Widerstand leisteten. Allein seit ihrer Niederlage bei Ostrolenka (1831) verlie sie das Glck; zwar starb Diebitsch an der Cholera, aber dessen Nachfolger Paskiewitfch schlug durch die Einnahme von Warschau den Aufstand zu Boden. Viele Polen flchteten sich in fremde Lnder. Polen wurde in eine russische Provinz verwandelt. 5. Die Schweiz. Die Schweiz hatte 1815 einen Bundesvertrag erhalten, nach welchem sie einen Staatenbund von 22 lose vereinigten Kantonen bildete mit'einer Tagsatzung und drei wechselnden Vororten: Bern, Zrich und

8. Überblick über die Brandenburg.-Preuß. Geschichte bis zum Regierungsantritte des Großen Kurfürsten, Allgemeine Geschichte von 1648 bis zur Gegenwart - S. 73

1907 - Leipzig : Hirt
2. Die brigen Staaten Europas während dieses Zeitraumes._73 Dem Schulwesen wandte er besondre Aufmerksamkeit zu; hhere und niedere Schulen wurden neu eingerichtet. In seine Regierung fllt der Ausbruch der Revolution in Frankreich. König Friedrich Wilhelm Ii. war ein freundlicher und gtiger Herr; doch war er zu nachsichtig, wodurch im Heere und im Beamtenstande die stramme Zucht gelockert wurde. 2. Die brigen Hauptstaaten Europas während dieses Zeitraumes. England. Whrend des sterreichischen Erbfolgekrieges stand England auf der Seite Maria Theresias, während des Siebenjhrigen Krieges auf Seite Friedrichs des Groen. In einem Seekriege gegen Frankreich wurde Kanada in Nordamerika gewonnen. Der Weltnmfegler James Cook nahm Neu-Sdwales in Australien fr England in Besitz, in Ostindien wurde der franzsische Einflu beseitigt und Englands Herrschaft angebahnt. Rußland. In Rußland ist von den Nachfolgern Peters I. zunchst erwhnenswert seine Tochter Elisabeth. Diese stand während des sterreichischen Erbfolgekrieges und des Siebenjhrigen Krieges auf der Seite sterreichs. Ihr folgte ihr Schwestersohn Peter Iii., Herzog von Holstein-Gottorp. Seitdem regiert das Haus Holstein-Gottorp in Rußland. Peter Hl schlo sich an Friedrich den Groen an, wurde aber nach sechsmonatiger Regierung er-mordet, da er groe Umgestaltungen im Heerwesen und in der Staatsverwaltung nach preuischem Muster ohne die ntige Migung begann und dadurch ver-letzte. Seine Witwe Katharina Ii. erwarb in den polnischen Teilungen den grten Teil Polens. Von den Trken eroberte sie das Land zwischen Bug und Dnjester. Sie frderte den russischen Handel, indem sie die Stromnetze durch Kanle verband; sie hob den hhern und Niedern Unterricht, vervollkommnete die russische Seemacht und bewies allen religisen Bekennwissen gleiche Duldung. Sie war eine deutsche Prinzessin, die Tochter des Fürsten von Anhalt-Zerbst, der im Dienste Friedrichs des Groen Gouverneur von Stettin war. Ihr Gnstling Potemkin tuschte sie auf einer Reife durch Sdruland durch Auffhrung knstlicher Städte und Drfer auf die schmhlichste Weise der den wahren Zustand des Reiches. Geldsummen, die er zur Hebung des Wohlstandes des Landes erhalten hatte, mibrauchte er zu seiner eignen Bereicherung. Katharina Ii. besa viele Eigenschaften einer groen Herrscherin, Beharrlichkeit in Verfolgung ihrer Ziele, hohen Verstand und eine tiefere Bildung. Aber es fehlte ihr die Reinheit des Wandels und die Herrschaft der sich selbst, die Maria Theresia so vorteilhaft auszeichneten. Frankreich. In Frankreich war auf Ludwig Xiy. dessen fnfjhriger Urenkel Ludwig Xv. gefolgt. Beim Beginne seiner Regierung war er vom Volke mit dem Beinamen des Vielgeliebten begrt worden. Der Ha des Volkes folgte ihm ins Grab, als er 1774 nach fast 60jhriger Regierung starb. Unter seiner Miregierung gingen Frankreichs Seemacht und Wohl-stand zugrunde. Aus alle Vorstellungen hatte er nur die Antwort: Apres bous le deluge." Auf ihn folgte sein Enkel Ludwig Xvi., der als le desire begrt wurde, aber fr die Fehler feiner Vorfahren den mute und Thron und Leben verlor.

9. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 179

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
In Berlin erlie er am 21. November 1806 die Kontinental-sperre, wodurch er allen unterworfenen Lndern des Festlandes jeglicheu Handel und schriftlichen Verkehr mit England verbot, um dieses Land wenigstens wirtschaftlich zu Grunde zu richten. 4. Preuisch-Eylau und Friedland. Die Trmmer des preu-ischeu Heeres hatten sich zum Teil jeuseits der Oder gesammelt und mit den Russen vereinigt. Bei Preuisch-Eylau kam es am 7. u ii d 8. Februar 1807 zu einer furchtbar blutigen Schlacht, die uu-entschieden blieb; beide Teile rhmten sich des Sieges, nachdem der Kampf wegen Erschpfung abends spt abgebrochen war. Am 14. Juni warf sich Napoleon zwischen die Heere der Verbndeten und brachte den Russen bei Friedlaud eine entscheidende Niederlage bei. 5. Der Friede zu Tilsit. Da es Napoleon gelang, den russischen Kaiser fr sich zu gewinnen, mute Preußen in seiner vlligen Hilslosig-keit Frieden schlieen. Dieser kam am 9. Juli 1807 zu Tilsit zustande. Preußen verlor alle seine Besitzungen zwischen Rhein und Elbe uebst der Festung Magdeburg, serner einen groen Teil seiner polnischen Besitzungen nebst Danzig und Thorn. Von den polnischen Lndern behielt es nur Westpreuen, das Bistum Erm-land und einen schmalen Streifen des Netzedistriktes. Bayreuth kam an Bayern, und kleinere Teile wurden Holland und Sachsen zugewiesen. Preußen durfte nur 42 000 Mann Soldaten halten, mute 112 Mill. Mark Kriegs kosten zahlen und bis zur Abtragung einer bestimmten Summe ein franzsisches Heer von 150 000 Mann in seinen Festungen unterhalten. Seine Hfen mute es den Englndern verschlieen. So wurde der preuische Staat von 306000 qkm mit 9,7 Mill. Einwohnern auf 150000 qkm mit 4.6 Mill. Einwohnern zurckgefhrt. Iv. Greuens Wiedergeburt. 1. Das Elend im Lande. Der Friede zu Tilsit bezeichnet den Standpunkt der tiefsten Erniedrigung fr Preußen. Der König besa das ihm verbliebene Gebiet nur dem Namen nach ; in Wirklichkeit waren die Franzosen die Herren des Landes und schalteten und walteten in der schrecklichsten Weise. Was Napoleon an Kunstwerken im Lande sand, das schickte er nach Paris.

10. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 117

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
117 das Wohl ihrer Untertanen zu frdern. Doch es fehlten ihr die zarten Regungen edler Weiblichkeit und die Tugenden einer sittenreinen Frau. Wenn sie auch in mancher Hinsicht mit Maria Theresia verglichen werden kann so steht sie doch wegen ihrer Prunksucht, ihrer sinnlichen Leidenschaften und ihrer grenzenlosen Herrschsucht weit hinter dieser edlen Frstin zurck. 2. Ihre Negierung. Gleich Peter dem Groen verfolgte sie den Plan, die Grenzen ihres Reiches zu erweitern und die bereits eingefhrte westeuropische Kultur unter ihrem Volke weiterzuverbreiten. , Sie brachte den grten Teil Polens an Rußland, entri den Trken die Krim und andere Gebietsteile im jetzigen sdlichen Rußland und fgte Kurland ihrem Reiche hinzu. Mit Friedrich dem Groen, dessen Be-wunderer sie war, schlo sie ein Vertragsbndnis. Als Anhngerin der franzsischen Aufklrung fuchte sie ihr Land mit menschenfreundlichen Einrichtungen zu beglcken, doch hat sie im ganzen nur eine glnzende Oberflche geschaffen, unter der die alten Zustnde bestehen blieben. Sie erleichterte die Leibeigenschaft, besttigte aber dem Adel seine Vorrechte der Steuerfreiheit; sie hob Handel und Gewerbe durch die Anlage neuer Verkehrswege und durch Beschrnkung der Binnenzlle, rief nach dem Vorbilde Friedrichs des Groen deutsche Ansiedler ins Land und grndete Städte und Drfer. Hierbei wurde sie von ihrem Minister Potemkin, einem frheren Gardeoffizier, den sie mit ihren Gunst-beweisen berschttete, und von dem sich diese sonst so herrschschtige Frau leiten lie, in schmhlicher Weise betrogen. Auf einer Reise durch Sdruland bekam Katharina statt wirklicher Huser nur bemalte Bretterwnde zu sehen, die in einiger Entfernung von der Landstrae aufgestellt waren. Sie freute sich der das rasche Ausblhen dieser frher so traurigen Gegend und sprach Potemkin ihre volle Anerkennung aus. Zur Frderung der Volksbildung grndete sie Schulen, zur Hebung von Wissenschaft und Kunst stiftete sie zu Petersburg eine Akademie und lie in der Stadt und in deren Umgebung mehrere Riesenschlsser erbauen. 4>cr Mordamerikanische Freiheitskrieg. 17751783. In Nordamerika hatten sich allmhlich dreizehn englische Kolonien gebildet, die durch den Flei ihrer Bewohner und den Reichtum des Landes zu einem hohen Wohlstaude gelaugt waren. Diese Kolonien standen zwar unter einem englischen Statthalter, waren aber den englischen Gesetzen nicht unterworfen und brauchten auch keine Abgaben zu zahlen. Infolge verschiedener Kriege, die zum Teil auch wegen der amerikanischen Kolonien gefhrt waren, hatten sich die Staatsschulden Englands gewaltig vergrert, zu deren Deckung auch die Kolonisten in Amerika herangezogen werden sollten. Hierzu waren sie auch bereit, doch wollten sie nach eigener Schtzung die Hhe der Beitrage festsetzen, sich diese aber nicht durch das englische Parlament, zu dem die Amerikaner keinen Zutritt hatten, vor-schreiben lassen.
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